Ein weiteres Jahr ist vorbei und brachte wieder eine Reihe an technologischen Entwicklungen, die mit dem großen Versprechen unser Leben zu verbessern auf den Markt schwemmten. Leider – und nicht überraschend – hielten nicht viele von ihnen dieses Versprechen: explodierende Galaxy Note 7s und Snapchat-Spektakel, die ihren Namen nicht gerecht werden, sind nur einige der nicht all zu glorreichsten Momente des Jahres 2018. Dennoch gab es auch Innovationen, die zurecht unsere Aufmerksamkeit bekommen haben – eine dieser ist die Künstliche Intelligenz (KI).
Auch wenn die Verbindung zwischen KI und HR nicht auf den ersten Blick offensichtlich wirkt, gibt es viele Varianten, wie KI die Möglichkeiten des Personalwesens erweitern kann. Stellen Sie sich einen Tag vor, an dem Sie nicht endlosen Papierbergen hinterher jagen, sondern Ihre HR-Systeme effizienter arbeiten, Sie bessere Entscheidungen treffen, und somit Ihre Produktivität und Profite steigern. Wer kann da schon Nein sagen?!
Viele Unternehmen haben diese Vorteile schon ins Auge gefasst und Schritte eingeleitet, um die neuen Technologien in ihr HR-Team zu integrieren. Das Supply Chain Management Unternehmen Flexport, beispielsweise, nutzt KI zur Unterstützung bei der schwierigen Suche nach Ingenieurstalenten. Die Beratungsfirma rloop andererseits nutzt KI, um den Onboarding-Prozess neuer MitarbeiterInnen effektiver zu gestalten und die Bewerbererfahrungen zu verbessern. Diese Beispiele kratzen nur an der Oberfläche dessen, was KI für Sie tun kann. Hier sind weitere Bereiche, in denen KI Ihrem HR-Team helfen kann:
1. Die Automatisierung von Geschäftsprozessen und administrativen Tätigkeiten
Bewerbungsverwaltungssysteme, die KI nutzen, können Ihnen dabei helfen, Abläufe und sich wiederholende Recruitingaufgaben zu automatisieren, z.B. die Bündelung und Sichtung von Lebensläufen, die Vereinbarung von Bewerbungsgesprächen, sowie die Identifikation von Gemeinsamkeiten in den Profilen aktueller MitarbeiterInnen und BewerberInnen. Durch die Automatisierung dieser Prozesse haben PersonalmanagerInnen die Möglichkeit mehr Zeit mit Ihren GeschäftspartnerInnen und MitarbeiterInnen zu verbringen – eine der größten Herausforderungen im Personalbereich. Zugleich bietet dies RecruiterInnen und ManagerInnen die Chance sich wieder mehr auf strategische Aufgaben zu konzentrieren und sich der Qualität des Recruitingprozesses zu widmen. Dies wird höchstwahrscheinlich niemals von KI übernommen werden können.
2. Die Gewinnung besserer KandidatInnen
Wir suchen alle nach KandidatInnen mit dem Wow-Faktor: Können und Erfahrung stimmen mit den Anforderungen der Stellenausschreibung überein, die Unternehmenskultur und der/die KandidatIn passen perfekt, kurzum es ist einfach eine tolle Person.
In der Theorie klingt das toll, nur in der Realität fühlt es sich so an, als würde man die Nadel im Heuhaufen suchen. Zum Glück ist das Filtern von KandidatInnen eine der nützlichsten Funktionen von KI. Systeme, die KI nutzen, können Ihnen dabei helfen sicher zu gehen, dass Sie einen unvoreingenommenen Schreibstil verwenden, welcher Ihnen helfen kann einen diversen Kandidatenpool anzuwerben. Zudem kann KI die besten Lebensläufe finden, passende KandidatInnen aufzeigen und somit den Kandidatenpool auf nur relevante Bewerbungen einkreisen. Dies erlaubt es den Recruiting-Prozess merklich zu beschleunigen und Personalexperten können bessere Entscheidungen darüber treffen, wer das Unternehmen bereichern kann. Dies erhöht die Qualität der Neueinstellungen.
3. Verbesserte Kommunikation = Bessere Bewerbererfahrung
Sie würden am liebsten allen KandidatInnen eine persönliche Antwort mit Feedback und Updates zum jeweiligen Bewerbungsstatus senden? Und dies unabhängig vom Bewerbungsvolumen und der Anzahl an KandidatInnen? Oder hätten Sie gerne jemanden, der all die repetitiven Fragen beantwortet, die Ihr Postfach füllen und Sie so viel Zeit kosten?
Dieses Szenario kann schon in naher Zukunft Realität werden, mit Bewerbungsmanagementsystemen, die durch KI gesteuert werden und Chatbots, die einen Teil der Kommunikation übernehmen können. Die Kombination dieser Technologien erlaubt es RecruiterInnen die Last dutzender Emails und Anrufe zu nehmen, in denen BewerberInnen sich über den aktuellen Bewerbungsstatus und weitere Einzelheiten des Recruitingprozesses erkundigen. Die verloren Stunden können Sie so zurückgewinnen. Zusätzlich können Sie die Kommunikation mit KollegInnen und KandidatInnen verbessern und so ein vorteilhaftes Bild Ihres Unternehmens schaffen, dass eine gute Bewerbererfahrung bietet und KandidatInnen versichern kann, dass der jeweilige Lebenslauf nicht in den Tiefen administrativer Prozesse versunken ist.
4. Konformität wahren
Seit der Einführung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 hat das Wort ‘Regelkonformität’ eine ganz neue Bedeutung für viele Unternehmen bekommen. Systeme mussten aktualisiert, Prozesse verbessert und zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Natürlich sind dies valide Lösungen, dennoch sind es die Unternehmen, die sich der KI zu wenden, die in der Arena der Regelkonformität gewinnen. Durch die Verwendung von KI können Sie nicht nur versichert sein, dass Ihre Daten gesichert sind, sondern dass Ihr Unternehmen Muster und Unregelmäßigkeiten erkennen kann. Dies erlaubt es Ihnen mögliche Sicherheitsverletzungen schon sehr früh zu erkennen. Diese Entwicklungen helfen Ihnen wertvolle Zeit und Ressourcen einzusparen, mögliche PR-Desaster zu verhindern, und vor allem die Daten Ihrer MitarbeiterInnen und KundInnen zu schützen: eine Win-Win Situation für alle Beteiligten.
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