Viele Menschen rekrutieren unbewusst Personen mit ähnlichen Profilen wie ihr eigenes. Doch es gibt viele Vorteile, alternative Profile in Betracht zu ziehen und eine vielfältige Arbeitsumgebung zu fördern. Dieser Artikel wird die wichtigsten Gründe hervorheben, warum es vorteilhaft ist, unterschiedliche Mitarbeitende zu rekrutieren.
In vielen Unternehmen ist die Belegschaft sehr homogen. Es ist schließlich einfacher, Menschen zu rekrutieren, die einem selbst ähneln. Aber ist das immer von Vorteil? Nicht laut Ali E. Cevik, Manager bei HR-ON, der über die Jahre hinweg Hunderte von Kandidaten und Kandidatinnen erfolgreich mit den richtigen Unternehmen zusammengebracht hat.
„Ich habe seit 2003 Schulungen zur Kompetenzentwicklung durchgeführt. Ich habe festgestellt, dass Teams, die in Bezug auf Geschlecht, Kultur und Alter vielfältig waren, bemerkenswert besser abschnitten als homogene Teams.“
Ali ist der Ansicht, dass Vielfalt als Stärke gesehen werden sollte und betont, dass mit Vielfalt ein enormes Innovationspotenzial einhergeht, das nur selten vollständig ausgeschöpft wird. Dieser Punkt wird durch einen Bericht von McKinsey & Company unterstützt.
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Kernwerte sind ebenso wichtig wie Qualifikationen
Im Laufe seiner Karriere hat Ali mehr als 400 Kandidaten und Kanditatinnen in verschiedene Unternehmen vermittelt. Seiner Meinung nach sollten Unternehmen sich stärker auf die Kernwerte der potenziellen Kandidaten/-innen konzentrieren, anstatt sich nur auf deren berufliche Qualifikationen zu fokussieren. Er hat positive Erfahrungen mit der Umsetzung dieser Idee in der Personalrekrutierung gemacht.
„Ich habe einem jungen Flüchtling geholfen, in einem großen Beratungsunternehmen eine Stelle zu finden, wo er zunächst für den Verkauf verantwortlich war und später in der Einkaufsabteilung angestellt wurde“, erzählt Ali. „Er hatte keine Erfahrung, begrenzte Sprachkenntnisse und kein Fachwissen in dem Bereich, in dem er arbeiten sollte. Aber er bekam die Chance und schuf sich durch seine persönlichen Qualifikationen, seinen Willen und seine Neugier eine eigene Position. Gleichzeitig brachte er Innovationen in das Unternehmen und schuf Arbeitsplätze für andere. Hätte er diese Chance nicht erhalten, wäre er nie so weit gekommen und hätte die Ergebnisse erzielt, die er erzielt hat.“
Vielfalt bedeutet nicht nur, unerfahrenen Kandidaten/-innen eine Chance zu geben. Es geht auch darum, bessere Ergebnisse als Team zu erzielen.
Vielfalt für ein besseres Arbeitsumfeld
Es ist nicht nur die praktische Arbeit, die von einer vielfältigen Rekrutierung profitiert. „Es stärkt auch das Unternehmensimage, wenn man mit Vielfalt und Kernwerten statt den klassischen wirtschaftlichen Anreizen zusammenarbeitet“, sagt Ali.
Was die Schaffung einer höheren Arbeitszufriedenheit unter den Mitarbeitenden betrifft, zeigt auch die Forschung des „Good Workers‘ Index 2015“, dass bedeutungsvolle und positive Beziehungen zu Kollegen/-innen und der Führungskraft die wichtigsten Faktoren für ein gutes Arbeitsumfeld sind.
Ein vielfältiger Arbeitsplatz kann dabei helfen, Lernen, Kreativität und Innovation zu fördern. Es ist wichtig, enge Beziehungen am Arbeitsplatz zu schaffen.
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